Anamnese, podologische Befunddarstellung und Beratung
Am Anfang geht es darum, Sie und Ihre Krankengeschichte kennenzulernen.
Ihr Therapeut sieht sich den „Ist-Zustand“ Ihrer Füße an, und erfasst, mit welchen möglichen und meist auch bereits bekannten Erkrankungen Ihre Beschwerden einhergehen.
Nach diesem ersten Befund kann er Sie gezielt beraten und eine geeignete Behandlung mit Ihnen besprechen.
Behandlung in Verbindung mit dem diabetischen Fußsyndrom
Das DFS entsteht durch verschiedene Folgeerkrankungen von Diabetes mellitus. Kleinste Verletzungen am Fuß können schlimme Folgen haben, und in schwerwiegenden Fällen zu Amputationen führen.
Durch unsere Ausbildung können wir Komplikationen früh erkennen, schon bevor der Patient sie fühlt oder sieht.
Erste Anzeichen für den Diabetes-Patienten können Kribbeln, Taubheitsgefühl oder ein stechender Schmerz sein. Äußerlich harmlos scheindende Hornhautschwielen können im inneren Gewebe bereits einen entzündlichen Prozeß bergen.
Gemeinsam mit Orthopäden, Orthopädieschuhmachern und Dermatologen leite ich frühzeitig vorbeugende Maßnahmen ein.
Fachgerechte Entfernung von Hühneraugen (Clavi)
Hühneraugen werden in Tiefe und Beschaffenheit unterschieden und dementsprechend behandelt.
Mit einem Skalpell oder sehr feinem Fräser entfernen wir diese besonders schonend.
Ein erneutes Entstehen von Hühneraugen vermeiden dann richtiges Schuhwerk und eine korrekte Druckentlastung. Hierzu werden Sie selbstverständlich ausreichend Beraten.
Behandlung von Warzen (Verruca)
Warzen und Hühneraugen werden vom Laien oft miteinander verwechselt; dabei stellt sich die Warze am Fuß (Verruca vulgaris) ganz klar durch ihre blumenkohlartige Struktur da.
Sie entsteht durch einen Virus, ähnlich wie bei Herpes.
Die Therapie ist sehr langwierig und die Vorgehensweisen sehr unterschiedlich. Da in jedem Fall neu herausgefunden werden muss, auf was die Warze reagiert. Oft greifen wir hier auf Duale Therapien zurück.
Hier muss konsequent und regelmäßig behandelt werden, da sonst die Chancen auf Heilung sinken.
Entfernung von Hornhaut und Rissen (Hyperkeratose)
Verhornungen können außer durch falsches Schuhwerk und Überbelastung durch Fußfehlstellungen entstehen.
Wir Podologen behandeln hier mit der hautschonenden Skalpelltechnik.
Fei verkäufliche Instrumente zur Hornhautentfernung, zum Beispiel eine Feile oder rotierende Instrumente, veranlassen die Haut oft dazu, zum Schutz noch mehr Hornhaut zu produzieren.
Behandlung verdickter Nägel
Verdickte Nägel wachsen außer in die Länge auch in die Höhe und verdicken sich, wie beispielsweise bei einer sogenannten Onychauxis. Oft entsteht diese krankhafte Veränderung der Nagelplatte im Alter, bei Medikamentengabe oder als Folge von Traumata.
Mit speziellen Instrumenten schleifen wir die Nagelplatte in eine gesunde Form und besprechen mit Ihnen nachfolgende Behandlung.
Behandlung von Nagelpilzinfektionen (Onychomykose)
Der Nagelpilz gehört zu den häufigsten und meist lange verschleppten Erkrankungen der Füße, weil er für den Laien nicht direkt erkennbar ist.
Die Behandlung ist dementsprechend langwierig.
Bei einer Nagelpilzdiagnose schicken wir auf Wunsch das entnommene Material in ein Labor. Die Auswertung dauert etwa 14 Tage bis das Ergebnis in unserer Praxis vorliegt.
In der podologischen Behandlung geht es darum, befallene Nagelteile hygienisch zu entfernen. Insgesamt ist eine besondere Hygiene wichtig, um dem Erreger keine neuen Angriffsflächen zu bieten.
Die konsequente Mitarbeit des Patienten zwischen den Behandlungen ist für einen Erfolg der Behandlung ebenso wichtig wie die podologische Behandlung. Dazu gehört eine präzise und beständige Hygiene und Pflege der Füße und Schuhe.
Nagelprothetik – der überkronte Nagel
Ein Nagel kann aus verschiedenen Gründen bleibend pathologisch wachsen. Ursachen hierfür kann ein Trauma sein, zum Beispiel durch eine starke Verletzung des Zehs, ein Wachstumsfehler von Geburt an, die Folge einer Chemotherapie oder auch nach einem ausgeprägtem Fall von Nagelpilz.
Hierdurch fühlt sich der Patient häufig weniger attraktiv. Besonders im Sommer, beim Schwimmengehen oder in offenen Schuhen, fällt der entstellte Zeh auf.
Ein künstlicher Nagel ist eine große optische Verbesserung. Mit einem Zweikomponenten-Kunstharz kann man den Nagel neu aufbauen. Voraussetzung hierfür ist ein kleiner Nagelansatz, ein Rest des eigenen Nagels, an dem der künstliche Nagel befestigt werden kann. Er wird ähnlich wie in der Zahnmedizin überkront.
In Fällen, in denen der ausgefallene Nagel nur eine vorübergehende Sache ist, dient die Überkronung temporär als Platzhalter, sodass der eigene Nagel wieder gesund nachwachsen kann und nicht in das empfindliche Nagelbett einwächst oder dieses sich anhebt und dem Nagel keinen Platz mehr zum Wachsen lässt.
Behandlung eingewachsener und eingerollter Nägel (Orthonyxie – Spangentechnik)
Beim eingewachsenen und eingerollten Nagel geht es in der Orthonyxie darum, den Nagel wieder gerade und schmerzfrei heraus wachsen zu lassen. Hierfür gibt fertigen wir individuell eine Nagelkorrekturspange passend auf Ihren Nagel. So kann eine Operation oder chirurgische Verschmälerung des Nagels vermieden werden.
Die Orthonyxie-Spangen bestehen aus Federstahl wie bei einer Zahnspange. Sie wird in den Nagelfalz eingeschoben und auf dem Nagel befestigt. Durch die Hebelwirkung wird der Nagel schonend angehoben, und er kann wieder gerade aus dem Nagelfalz herauswachsen.
Die Nagelkorrekturspange trägt hierbei nicht auf und der Patient ist beim Sport und anderen Belastungen nicht eingeschränkt.
Der eingewachsene Nagel (Unguis incarnatus) wird in vielen Fällen bei Erstbehandlungen anders behandelt.
Ursache ist oft falscher Nagelschnitt, der Nagel wird an den Seiten nicht ohne Übergang geschnitten. So wächst eine bleibende Nagelspitze schmerzhaft im Nagelfalz ein. Diese Spitze entfernen wir Ihnen professionell und erleichtern das Vorwachsen mit dort eingelegten Tamponaden.
Die Ursachen für eingerollte und eingewachsene Nägel sind sehr unterschiedlich, neben dem Nagelschnitt kann es auch eine genetische Veranlagung, Schweißfüße, zu dünne Nägel, zu enges Schuhwerk oder die Folge bestimmter Medikamente sein.
Chirurgen und Dermatologen bieten eine operative Behandlung an, die „Emmert-Plastik“. Sie sollte aber nur die letzte Möglichkeit sein, wenn die Spangentechnik zu keinem Erfolg führt oder aus anderen Gründen nicht möglich ist. Wir beraten Sie hierzu umfassend.
Maßangefertigter Druck- und Reibungsschutz (Orthosen)
Fehlbelastungen, Erkrankungen, falsches Schuhwerk und extreme sportliche Belastungen können zu Fuß- und Zehenfehlstellungen führen. Bei der Behandlung dieser Fehlstellungen ist es wichtig, den Fuß zu entlasten, Druck und Reibung an den betroffenen Stellen zu verringern.
Hierfür erstellen wir maßgefertigte Orthosen, die zum Beispiel bei Hammer- und Krallenzehen den Schmerz lindern und Druckstellen verhindern können. Diese Orthesen werden aus einem Zweikomponenten-Silikon speziell auf Ihre Füße maßangepasst und sind sehr lange haltbar.
Sprechen Sie uns hierauf gerne an, wir beraten Sie ausführlich.
Was ist eigentlich Podologie?
Ein Podologe übt einen medizinischen Fachberuf aus – dessen Voraussetzung ist eine fundierte podologische Ausbildung. Im Gegensatz zur Fußpflege geht es in der Podologie vorrangig um die Gesundheit der Füße, und nicht um kosmetische / optische Behandlungen. Die Berufsbezeichnung “Podologe” ist geschützt und bedarf einer behördlichen Erlaubnisurkunde.
Treten bei Patienten krankhafte Veränderungen am Fuß auf, entscheidet ein Podologe gemeinsam mit Ärzten, Orthopädieschuhmachern und Physiotherapeuten, welche Behandlung sinnvoll ist. Ein Beispiel hierfür ist die notwendige podologische Behandlung von Diabetes-Patienten.
Die Arbeit des Podologen ist präventiv, lindernd und heilend.
